Oodnadatta Track oder die alte Ghan Strecke!!!
Nachdem wir etwas zu essen hatten, sind wir von Maree aus losgefahren. Allerdings nicht nach Muloorina sondern direkt in westliche Richtung, um das Wasser in Lake Eyre South von dem Aussichtspunkt zu sehen. Laut der ‘locales’ koenne man eh kein Wasser von Muloorina sehen. Also haben wir uns den 100km weiten Umweg gespart und sind direkt weiter nach Lake Eyre South gefahren. Unterwegs haben wir noch kurz an einer Farm gehalten, die unterschiedliche Stahlkonstruktionenen aufgebaut hatte. Danach haben wir schon ein bisschen Wasser sehen koennen und sind dann am Aussichtspunkt angekommen. Allerdings sind wir nicht bis zum Wasser gelaufen, sondern haben uns die Reflektionen der Wolken und Sonne angeguckt. Die Wasserkante war noch mindestens 200-300m entfernt und davor waren nochmals gut 100m mit salzigem Matsch. Also haben wir beschlossen zu warten bis man ein wenig einfacher ans Wasser kommt. – An dieser Stelle muss man erwaehnen, das Lake Eyre North/South nur alle Jubeljahre mal mit Wasser gefuellt ist. Wir haben also Glueck in mit Wasser zusehen.
Der naechste Stop war an den Mound Springs. Sehr interessanter Platz, vor allem da er schwer zu erreichen war – lauter Corrugations („Waschbretter auf der Strasse“) aber wir sind ja im Outback. Wir sind auf den Mound (kleiner Huegel) hinaufgegangen und waren ueberrascht Wasser wie vom Wasserfall zu hoeren und einen kleinen Teich in der Mitte des Huegels zu sehen. Der Teich hat geblubbert ohne aufzuhoeren. Manchmal waren nur kleine Blaeschen zu sehen und dann sah es aus, als ob der ganze Teich in Bewegung war. Man konnte gut erkennen,
wie unterschiedliche Schichten entstehen. Auf einem anderem Huegel war der Teich und die Blasen nicht zu erkennen, da er fast komplett zugewachsen war. Wir haben einige Wasserkaefer gesehen – die existieren wahrscheinlich nur in diesen Teichen.
Als naechstes haben wir in Coward Springs gestoppt, um ein Borebath und die Dusche zu geniessen. Es ist doch immer wieder schoen, in warmen Wasser zu sitzen... – Wobei warm relative ist! Hier hatte das Wasser nur 25 Grad, was schon ziemlich kalt ist fuer bekennente Warmduscher wie wir. Die letzten anderen Borebath waren alle ueber 30 Grad warm. Tja, man muss sich halt langsam abhaerten gegen das kalte Wetter hier… - Dieses Bad war rechteckig geformt und alte Eisenbahnschwellen haben es umzaeunt. Bevor wir weiter
gefahren sind, haben wir uns noch das kleine Museum in den alten Unterkuenften angesehen. Coward Springs war frueher ein Stop auf der alten Ghan-Line. Heute verlaeuft die Eisenbahnlinie weiter westlich, auf einem direckteren Weg nach Norden. An die Guten Zeiten erinnern nur noch ein paar alte Machinen, Tafeln und das Museum.
Nun sind wir zum Lake Eyre North gefahren und es war wieder anstrengend dort hinzukommen – so viele Corrugations man musste meistens einen kleinen Umweg fahren. – Gebisstraeger sollten diesen Trip nicht machen… Die Gefahr das man bei diesem durchgeschuettele alles verliert, was nicht angebunden ist, ist gross! - Lake Eyre North war bis zu 75% mit Wasser gefuellt, so dass der Rand naeher am Ufer war und wir bis zum Wasser gelaufen sind. Dieser Bereich soll der salzigste auf der Welt sein. Der See liegt gut 15m unter NN und hat nur Wasserzufluesse – das Wasser kann nur ueber Verdunstung entweichen. Ah, habt ihr schon mal gehoert „es hat Fische geregnet“? Dies passiert manchmal in dieser Gegend und wir koennen es uns sogar vorstellen, da wir lauter kleine Fische (max. 2cm lang) gesehen haben.
Wir haben einen schoenen Sonnenuntergang gesehen und uns ueber eine Wolke gewundert. Die Wolke ist vom Boden gestartet und immer hoeher und hoeher gegangen und hatte einen hellen leuchtenden Kopf... Wir denken, dass es eine Rakete war, die von der Woomera Militaer Basis gestartet worden ist. In Woomera werden alle moeglichen
Dinge getestet, unter anderem auch Raketen. Schon mitte der 60. Jahre haben hier auch schon Europaer Raketen getested. Zu dieser Zeit wurde die Gegend hier auch als ‘Muellplatz’ fuer ausgediente Sateliten benutzt. Sateliten die ausgedient hatten wurden hier kontrolliert zum Absturz gebracht. Ich glaube sogar Teile der Mir sind hier irgendwo runter gekommen…
Danach sind wir durch William Creek gefahren und haben nur kurz gestoppt um zu lesen, was alles passiert ist, als der Ghan noch durch die Stadt gefahren ist. Man kann auch Fluege ueber Lake Eyre buchen, aber wir haben uns begnuegt die Seen vom Boden aus zu sehen. Wir sind bis zur Algebuckina Bruecke gefahren. Diese Bruecke ist sogar auf den Register fuer historische Gebilde. Diese Eisenbahnbruecke ist gut 100m lang... Man kann ein bisschen auf den Gleisen laufen und sich gut vorstellen, wie schwer die Konstruktion gewesen sein muss.
Endlich sind wir in Oodnadatta angekommen. Hier gibt es einen Rundkurs, der 6x4 genannt wird, was 6 Sandduenen und 4 claypans bedeutet und die Konditionen im Simpson Desert darstellen soll. Wir sind den Kurs gleich zweimal gefahren – es hat Spass gemacht. Wir haben mitbekommen, dass die Strasse zum Painted Desert vor kurzem aufgemacht worden ist, somit mussten wir da natuerlich vorbei fahren. Wir sind gegen 3.30pm angekommen und hatten somit gutes Licht fuer einige Photos und fuer die unterschiedlichen Farben der Felsen (daher kommt der Name Painted Desert). Leider konnte man hier nicht zelten, somit sind wir zu einer Farm gefahren. Die hatten auch eine Aufpasserkaetzschen – wir haben sie gestreichelt und dann wollte sie immer mehr, ist sogar in unser Zelt gegangen.
Am naechsten Morgen haben wir unseren ersten wilden Dingo gesehen. Allerdings hat er nicht lange ueberlebt. Dingoes toeten Rinder, somit sind die Farmer nervoes, wenn sie einen sehen... Der Farmer hat den Dingo kurzerhand erschossen. Zusaetzlich werden auch auf vielen Farmen vergiftet Dingo-Koeder ausgelegt umd die Zahl der Dingos zu kontrollieren. Besucher die auf solche Farmen kommen oder auch nur durchfahren werden gewarnt, dass sie ihre Hunde and der Leine halten sollten. Der Grund is ganz einfach Dingos sind auch Hunde und die Koeder werden auch von Hunden gefressen.
Nun sind wir nach Coober Pedy gefahren aber haben kurz vorher noch bei den Breakaways gestoppt. Dort sind zwei Aussichtspunkte und eine Spaziergaenge moeglich. Das Gebiet war mal ein grosser Felsen/Gebirgszug aber das meiste ist erodiert bis nur noch ein kleiner Teil sichtbar ist – sie sind halt weggebrochen (break-away). Dann haben wir unser Nachtquatier bezogen – eine kleine Hoehle unter der Erde.
Das bedeutete, eine warme Nacht ohne Wind. Wir sind mit unseren Isomatten und den Schlafsaecken hineingegangen, alles ausgerollt und auf eine gute Nacht gehofft. Leider waren einige Backpacker zur gleichen Zeit da und die haben sich die ganze Nacht unterhalten. Wir haben uns auch deren Mine angeguckt – die Tour war komplett anders aufgebaut... Diesmal ging es nicht so sehr, wie werden Opal abgebaut, sondern wie findet man die richtige Stelle und was als erstes gemacht werden muss. Wir haben sogar die Wueschelruten ausprobiert, um „schwache“ Stellen im Gestein zu finden. Es ist lustig, die Ruten zu halten – aufeinmal fangen sie an sich zu bewegen.
Bis spaeter,
Anja und Tom
PS: Hier noch ein paar Bilder von Lake Eyre South, die zeigen das tatsaechlich Wasser darin war…
PS: Oodnadatta und der 6x4 Track…
PS: Die Breakaways…
Es sind wieder tolle Bilder und Berichte von euch ! So kleine Ueberraschungen sind doch schoen , Wasser mitten auf einem Huegel
ReplyDeleteJa , als Naturburschen muss man auch mit "kaltem " Wasser zufrieden sein ! Du schreibst ganz richtig , ihr seit im Outback
Als ich das mit den Gebisstraegern gelesen habe musste ich so laut lachen , da ist Papa von unten vom Fussball hoch gekommen und fragte was es denn zu lachen gaebe . Als er die Stelle gelesen hat , meinte er, dann muss ich ja meinen Zahn rausnehmen
Die bilder vom Sonneuntergang sind wieder prima
Schade ,das die Uebernachtung im Felsen nicht so erholsam wie gedacht war.
Und die Wuenschelruten bewegen sich wirklich in der Hand ? Haette ich ja nicht gedacht
Liebe Gruesse MaPa
Ja, die Wuenschelruten haben sich von selbst bewegt - wie Magie... es ist schon ein sehr komisches Gefuehl...
ReplyDeleteHallo,
ReplyDeleteist Cobber Pady, der Ort wo alle in Höhlen unter derr Erde wohnen?
Die Ortsnamen sind ja echt witzig und schwierig, bricht man sich nicht die Zunge, wenn man sie unfallfrei aussprechen will?
Die Landschaftsaufnahmen (vor allem die Sonnenuntergänge) sind ja wieder der Hammer. Habt ihr schonmal überlegt eure Bilder an einen Reiseveranstalter zu verkaufen? Oder an Reisebuchverleger?
Wir nochmal!
ReplyDeleteDa ging uns doch tatsächlich eine Frage flöten.
Kann man einfach auf Farmen fahren und dort zelten, oder gibt es sowas wie ein Farmzeltführer, der dir sagt welche Farm sowas anbietet?