Gibb River Road
Nachdem wir in Fitzroy Crossing eingekauft hatten, sind wir nach Norden abgebogen, um die Nationalparks der westlichen Kimberley’s und die Gibb River Road zu entdecken.
Der erste Stop war der Tunnel Creek National Park. Das war ein richtig toller Stop, auch wenn viele Leute und Tourbusse da waren. Und das wichtigste Stueck war diesmal nicht die Kamera (darf man aber nicht vergessen) sondern die Taschenlampe! Wir sind die ersten 200m vom Carpark zum Eingang gelaufen und dann mussten wir ueber Steinbloecke klettern. Nachdem wir diese Steine ueberwunden hatten,
haben wir unsere Schuhe ausgezogen, denn es ging nun durch Wasser hin-durch. K-Leun hat sich mal wieder eine Tauchstrecke ausgesucht. Wir sind durch mehrere eiskalte Pools durchgelaufen und dann konnten wir wieder Sonnenlicht sehen. Und ganz viele Flughunde/
Fledermaeuse riechen und hoeren bevor es wieder in einen Tunnel und durch Wasser ging. Am anderem Ende des Tunnels war in Pool oder ein Creek, in dem die Kinder geschwommen sind. Wir sind aber wieder umgekehrt, denn das Wasser war Abkuehlung genug und es reichte bis uebers Knie. Unterwegs haben wir einige Fische im Wasser gesehen, aber die waren eher aengstlich und wir konnten sie nicht genau beobachten. Ausserdem war es ja dunkel.
Und nun zur Erklaerung: der Tunnel Creek hat sich durch die Napier Range gegraben und ist ca. 1km lang. Das Sonnenlicht in der Mitte kommt daher, da das Dach eingebrochen war.
Nun ging es weiter zur 30km entfernten Windjana Gorge. Gerade als wir zu kochen anfangen wollten, kam der Ranger vorbei und erwaehnte dass das grosse Schauspiel in 20 Minuten anfangen wuerde. Das bedeutete, Taschenlampe und Kamera geschnappt und hinein in die Gorge gehen und warten. Als wir in die Gorge gekommen sind, haben wir die Freshies im Wasser lauern gesehen und kurze Zeit spaeter wurde es ganz laut und ein bisschen dunkler. Die
Fledermaeuse haben sich auf ihren naechtlichen Jagdflug begeben. Diesen Flug starten sie mit einer Trinkpause. Schnell ins Wasser dippen und dann weiter fliegen – mit dem einzigem Problem – die Krokodile moegen Fledermaeuse zum Abendbrot. Wir haben es immer mal “Klatschen” gehoert. Ab und an haben wir Zuschauer den Atem angehalten und dann aplaudiert. Allerdings weiss ich nicht, ob dem erfolgreichem Krokodile oder doch der Fledermaus, die davon gekommen ist. Haetten wir Nachtsichtgeraete gehabt, haetten wir wahrscheinlich mehr erfolgreiche Krokodile gesehen… es war ja schon abends um 6.00pm.
Am naechsten Tag, haben wir uns die Gorge und Krokodile bei Tageslicht angeguckt. Ich glaube, wir haben um die 15 Krokodile gesehen. Teilweise lagen sie im Wasser oder haben sich auf den Steinen gewaermt. Allerdings haben drei sich fuer “Photomodell” entschieden und lagen auf dem
Sand. Wir konnten bis auf 3m heran gehen. Wir sind dann noch ein bisschen in der Gorge entlang gegangen und uns dann auf den weiteren Weg ge-macht. Es wird angenom-men, dass Windjana Gorge und Tunnel Creek in einem Gebiet liegen, das frueher mal ein Limestone Reef war.
Wir haben kurz an der Galvans Gorge gestoppt. Das ist eine
kleine Gorge, die wie ein Hufeisen geformt ist. Auf dem Schild stand, dass der Walk nur kurz ist, er hat sich aber doch recht lang angefuehlt. Der Wasserfall hat sogar noch ein bisschen Wasser gefuehrt. Wir sind aber zur Manning Gorge weitergefahren und haben dort das Wasser genossen.
Die Manning Gorge hat einen schoenen Schwimm-bereich direkt beim Camp-area oder man kann den langen Weg zum Wasserfall laufen. Wir sind natuerlich auch gelaufen. Dafuer mussten wir zuerst den Schwimmbereich umrunden
und dann ging es auf dem Kamm zum Wasserfall. Gut, dass wir so frueh gestartet sind, sonst waeren wir ja verbrannt. Der Wasserfall selbst war enttaeuschend da er kein Wasser mehr gefuehrt hat, aber wenn er Wasser hat,
ist es bestimmt cool, da er gut 50m breit ist. Aber dann kann man wahr-scheinlich nicht mehr dahin laufen… Zum Glueck waren die Plungepools noch mit reichtlich Wasser gefuellt und wir konnten uns abkuehlen. Fuer gut 20
Minuten waren wir die einzigen und danach kamen die ersten Tourgruppen an. Man kann sogar ein paar Rockpaintings sehen, die werden aber von den Aborigines nicht gemocht, sie werden als “Rubbish-art” (Muellmalerei) verpoehnt. Auf dem Rueckweg sind wir nicht um den Schwimmbereich gelaufen, sondern haben unsere Sachen in das kleine Boot gelegt und haben es auf die andere Seite gezogen waehrend wir geschwommen sind.
Als naechstes haben wir uns die Bell Gorge in dem King Leopold Range Conservation Park angeguckt. Wir mussten ca. 1km laufen, um zur Gorge zu gelangen und dann hatten wir den Wasserfall vor uns. Leider waren einige Leute (Backpacker) im Wasserfall und haben den Blick verunreinigt. Wir sind zum Plungepool gelaufen und dort schwimmen gewesen.
Nach der Abkuehlung ging es gleich weiter die Lennard River Gorge anzugucken. Leider konnte man nur von oben in die Gorge hereingucken – es gab keine Moeglichkeit hinunter zuklettern. Die Steilwaende waren einfach zu steil und zu hoch. Somit haben wir unseren Weg nach Derby schnell
fortgesetzt. In Derby soll es den groessten Gezeitenunterschied in Australien geben. Es kann bis zu 11m Unterschied geben. Wir sind zum Jetty bei Ebbe und bei Flut gewesen und man konnte den Unterschied sehen, auch wenn wir keine Extremtides hatten. Ausserdem haben wir uns den Prison Tree angeguckt. In Derby wachsen Boab trees (Flaschenbaeume
oder auch Affenbrotbaum), diese Baueme koennen ueber 500 Jahre alt werden, haben mitunter eine Durchmesser von 5m und sind oft hohl. Der Prison Tree wurde genutzt, wenn Aborigines gefangen wurden und von einem Ort zum anderen gebracht worden sind – der Baum diente als “Uebernachtungsgefaengis”.
Viele Gruesse,
Anja und Tom